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Heubedampfen reduziert Risiko von IAD

Das Risiko einer Entzündung der Atemwege, sogenannter IAD, und Dämpfigkeit ist bei Pferden, die bedampftes Heu fressen, um zwei Drittel geringer! Das belegt eine Langzeitstudie. 

Kürzlich wurde die Zusammenfassung einer brandneuen, europaweit durchgeführten Langzeitstudie zum Thema „IAD beim Pferd“ veröffentlicht. Das Ergebnis lässt aufhorchen. Die Studie belegt: durch eine Fütterung von mit Haygain bedampftem Heu wird das Risiko einer Atemwegsentzündung (IAD) beim Pferd um 62 Prozent reduziert.

IAD bei Pferden oft unbemerkt

Oft sind Pferde „dämpfig“ oder leiden an IAD, ohne dass es bemerkt beziehungsweise diagnostiziert wird.  IAD ist eine Abkürzung der englischen Wortkombination Inflammatory Airway Disease. Gemeint sind damit entzündliche Atemwegserkrankungen beim Pferd. Zunehmend zeigt sich, dass Pferde viel häufiger von Atemwegsentzündungen betroffen sind, als bisher angenommen. Grund dafür ist die Tatsache, dass Pferde mit IAD oftmals (fast) symptomlos bleiben beziehungsweise keine typischen Atemwegssymptome, wie Husten oder Nasenausfluss, zeigen. Daher wird IAD beim Pferd häufig nicht diagnostiziert.

Studien zeigen: viele Pferde von IAD betroffen

Mehrere wissenschaftliche Projekte haben sich in den vergangenen Jahren dem Thema Dämpfigkeit und IAD gewidmet. Ziel der Studien war es mitunter nähere Erkenntnisse über diese „Grauziffern“ zu erhalten. Gerber et al (2003) untersuchten etwa Entzündungen und Verschleimung bei zwei Altersgruppen von aktiven Sportpferden. Bei allen eingestallten Pferden waren – trotz mangelnder, klinischer Symptome – leichte bis schwerere Entzündungen der Atemwege erkennbar. Allen et al (2006) diagnostizierten bei 70 Prozent der von Ihnen untersuchten Jagdpferde eine IAD-Erkrankung. Zugleich war auch eine verminderte Leistungsfähigkeit zu beobachten. Nolen-Walston et al (2013) suchten bei 98 Pferde nach einer Ursache für reduzierte Leistungsfähigkeit. Bei 81 Prozent der Tiere konnten Nachweise einer IAD festgestellt werden.

Langzeitstudie: IAD und bedampftes Heu

Im Rahmen der umfassenden Langzeitstudie von Dr. Julie Dauvillier und Dr. Emmanuelle van Erck-Westergren wurden in den Jahren 2013 und 2014 insgesamt 482 Pferde regelmäßig untersucht. Dabei wurden der allgemeine Gesundheitszustand, die Leistungsfähigkeit und etwaige Atemwegsbeschwerden gescreent. 84 Prozent der geprüften Pferde litten unter einer entzündlichen Atemwegserkrankung (IAD). Die Studie kam zum Ergebnis, dass IAD in aller Regel durch Umweltfaktoren und Haltungsbedingungen verursacht wird. Insbesondere der Kontakt mit Pilzen spielt eine große Rolle. Richtiges Fütterungs- und Einstreuregime sind daher essentiell für die Minimierung von Atemwegsbeschwerden beim Pferd.

Hochallergen Pilz reizen die Atemwege

Bei einem Großteil, nämlich 72 Prozent aller untersuchter Pferde, wurden in den Atemwegen verschiedene Arten von Pilzen gefunden. Vor allem waren Pilze der Gattungen Aspergillus, Penicillium, Mucor, Absidia, Geotrichium und Candida präsent. Raufutter und Einstreu konnten von den Wissenschaftlerinnen als Quelle der genannten Pilze identifiziert werden. Pferde, bei denen Pilze in den Atemwegen gefunden wurden, hatten ein 3,8 Mal höheres Risiko einer IAD.

Ein Vergleich der verschiedenen Fütterungsregime (trockenes Heu, eingeweicht Heu, Heulage und bedampftes Heu) zeigte, dass das Bedampfen des Heus die einzige Methode ist, um das Risiko einer IAD signifikant und nachhaltig zu senken. Durch die Fütterung mit bedampftem Heu konnte das Risiko einer Atemwegsentzündung (IAD) beim Pferd um 62 Prozent reduziert werden – selbst, wenn sonst keine Änderungen der Haltungsbedingungen vorgenommen wurden!

Studien zum Thema Heubedampfen

Einweichen birgt viele Gesundheitsrisiken

Heu einweichen versus bedampfen.

Die Fütterung von eingeweichtem Heu, welches nicht selten als Alternative zur Heubedampfung in Betracht gezogen wird, bringt hingegen viele Nachteile mit sich und birgt Gefahren für die Allgemeingesundheit der Pferde. Die folgende Tabelle stellt das Einweichen und Bedampfen von Heu gegenüber.

Weitere Informationen und wissenschaftliche Daten zum Thema „Heubedampfung“ finden Sie im Beitrag Atemwegserkrankungen, Heustaub und Heubedampfer. Antworten auf häufig gestellte Fragen rund ums Heubedampfen finden Sie unter FAQ

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