MSM (Schwefel) für Pferde

Organischer Schwefel als Ergänzungsfutter für Pferde

Schwefel ist ein uraltes Heil- und Gebrauchsmittel. Schon 5.000 vor Christus waren sich die Chinesen und Ägypter seiner positiven Wirkung bewusst. Schwefeloxid wurde als Arzneimittel zur Bekämpfung von Augenentzündungen oder zur Desinfektion, aber auch zur Vorbeugung von Infektionen verwendet. Auch zur Behandlung von Hautkrankheiten kam Schwefel gerne zum Einsatz.

Schwefel (MSM) in der Pferdefütterung – NAF als Pionier

Auch heute noch ist Schwefel, besser gesagt MSM (Methyl-Sulphonyl-Methan), ein beliebtes Nahrungsergänzungsmittel. Es unterstützt bei Arthrosen, Entzündungen und Hauterkrankungen. Als Ergänzungsfutter für Pferde ist organischer Schwefel vor allem zur Unterstützung des Gelenkstoffwechsels sowie von Haut, Fell und Hufen bekannt. MSM als Bestandteil von Zusatzfutter wurde Anfang der 1990er Jahre von Nick Larkins DSc, BVSc, MRCVS (Veterinärdirektor bei NAF) erstmals bei Pferden in Großbritannien angewendet. NAF ist somit Pionier beim Einsatz von MSM in der Pferdefütterung.

Was genau ist MSM (Methyl-Sulphonyl-Methan)?

Reiner Schwefel kann vom menschlichen und tierischen Körper schlecht verarbeitet werden. Hier eignet sich das in Pflanzen gebildete MSM besser. MSM enthält 34 Prozent Schwefel und ist damit eine der reichhaltigsten Schwefelverbindungen. MSM kommt natürlicherweise in frischem Grünfutter vor, geht in konservierter Form aber leicht verloren. Daher können Pferde und Ponys, bei überwiegender (oder ausschließlicher) Heu- oder Heulagefütterung, von zusätzlichem MSM profitieren, um Mangelernährung auszugleichen. Das in NAF-Ergänzungsfuttermitteln vorkommende MSM ist von bester Qualität. Es handelt sich dabei um optimal absorbierbaren Schwefel in Pulverform.

Essenzielle Aminosäuren für den Pferdeorganismus

Methionin und Cystin sind für Menschen und für Pferde essenzielle, schwefelhaltige Aminosäuren. Sie sind wesentliche Bausteine für Wachstum und Regeneration im gesamten Körper, können jedoch nicht selbst erzeugt werden, sondern müssen über die Nahrung aufgenommen werden. Cystin ist vorwiegend in den Zellen des Immunsystems vorhanden, ebenso wie in Haut und Haaren. MSM ist eine hochwirksame, organische Schwefelverbindung, die diese Aminosäuren enthält und somit die Regenerationsfähigkeit des gesamten Organismus stärkt.

Einsatzgebiete von organischem Schwefel in der Pferdefütterung

Schwefel ist für alle lebenden Zellen elementar. Der Einsatz von MSM ist deshalb sehr vielseitig:

• Verbessert die Durchlässigkeit der Zellmembranen, was zu einer besseren Aufnahme von Nährstoffen führt.
• Fördert den Abtransport von „Schlacken“ aus den Zellen, wirkt entgiftend.
• Unterstützt den Bewegungsapparat von Pferden (Knorpel, Sehnen, Bänder, Bindegewebe und Gelenke), fördert die Bildung von Gelenksflüssigkeit.
• Zur Behandlung und Vorbeugung von Gelenkskrankheiten und Gelenksproblemen (Arthrosen, Spat, Hufrolle, Sehnenschäden und bei Bänderschwächen)
• Stärkt des Immunsystems und die Atemwege, hilft beim Aufbau von Antikörpern.
• Aufbau von Haut, Horn, Fell und Haaren beziehungsweise bei schlechter Huf- und Fellqualität
• Bei Antriebslosigkeit und Müdigkeit kann Schwefelmangel verantwortlich sein.
• Hilfe bei steifen und schmerzenden Muskeln und Gelenken.

Schwefel für gesunde Hufe

Fell und Hufhorn von Pferden bestehen aus bis zu fünf Prozent Schwefel. Die Hufe weisen die höchste Schwefelkonzentration im Pferdekörper auf. Deshalb riecht es, wenn der Hufschmied heiß beschlägt, auch nach Schwefel. MSM unterstützt bei der Behandlung von Hufproblemen wie Brüchigkeit, Rissen oder schlechtem Hufwachstum. Für ausführliche Informationen zum Thema MSM, vor allem für gesunde Hufe, inklusive wissenschaftlicher Belege, empfehlen wir den NAF-Artikel „the sulphur story“.

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Wie hoch ist der Bedarf an MSM bei Pferden?

Pflanzen nehmen Schwefel aus dem Boden auf. Deshalb ist Schwefel vor allem in frischen Futtermitteln enthalten. Pferde nehmen den größten Teil des organischen Schwefels über das Gras auf. Im Heu ist deutlich weniger organischer Schwefel vorhanden, da durch das Trocknen und Lagern viel verloren geht. Pferde, die keinen oder kaum Koppelgang haben, wo sie frisches Gras fressen können, kann man Mangelerscheinungen durch hochwertige Ergänzungsfutterkomplexer ausgleichen oder vorbeugen.

Aber Vorsicht: MSM kann man auch überdosieren! Ein Überschuss an Schwefel im Futter kann etwa zu Durchfall führen. Man erkennt einen solchen Überschuss an einem Kupfermangel im Blutbild des Pferdes. Denn in hoher Dosierung geht Schwefel eine unlösliche Verbindung mit Kupfer ein.

Ausgewählte Literatur (Quellen):

• Butawan M, Benjamin R.L & Bloomer R.J (2017) Methylsufonylmethane: Applications and safety of a novel dietary supplement. Nutrients. Mar 9(3) 290
• Kim et al (2020) Methylsulphonylmethane affects oxidative stress in fetal horse cells. Asian-Australas. Aug 24. doi: 10.5713/ajas.20.0061
• Marañón G et al (2008) The effect of methyl sulphonyl methane supplementation on biomarkers of oxidative stress in sport horses following jumping exercise. Vet. Scand. 7:50(1) 45