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Winterzeit ist Hustenzeit

Husten und Atemwegsprobleme bei Pferden im Winter

Der Winter ist da und viele Pferde husten

Ach wie schön sind sie, die kitschigen Winterwonderland-Postings mit angezuckerten Plüschohren die einer verschneiten Traumlandschaft entgegengehen. Müssen Sie diese Bilder auch mit eher schwerem Herzen bewundern? Da sind Sie nicht alleine! Viele PerdebesitzerInnen können keine tollen Ausritte im Schnee genießen, denn das Pferd hustet ständig oder ist im Winter gar nicht reitbar. Dieser Artikel verrät, was Sie tun können, um die Atemwege Ihres Pferdes im Winter zu unterstützen.

Von Natur aus stark und “reaktiv”

Grundsätzlich wird zwischen oberen (Nüstern, Nasenhöhlen, Nasengang, Kehlkopf, Luftröhre) und unteren (Bronchien, Lunge) “Luftwegen” unterschieden. Pferde waren ursprünglich auf weiten Flächen beheimatet. Als Fluchttiere sind sie darauf getrimmt, vor natürlichen Feinden und potentiellen Gefahren möglichst rasch zu fliehen. Ihre Reaktionsfähigkeit ist daher sehr gut ausgeprägt. Das spiegelt sich auch in den Atemwegen der Pferde wider. Auf der Flucht mussten Pferdelungen maximale Leistung erbringen. Von Natur aus ist die Pferdelunge also ein sehr starkes, anpassungsfähiges Organ, das auf Knopfdruck Höchstleistungen zu erbringen im Stande ist.

Umweltstaub versus Heustaub

Um die unteren Atemwege eines Pferdes so funktionstüchtig zu erhalten, sollte es auch regelmäßig einer solchen Belastung ausgesetzt sein. Das moderne, domestizierte Pferd hat solche Reize oft nicht. Die Lunge wird deshalb leistungsschwächer, gleichzeitig aber höheren Allergenbelastungen ausgesetzt. Oft hört man, dass „moderner Firlefanz“, wie Heubedampfen, Pferde nur „verweichlicht“. Man darf dabei aber eines nicht vergessen: Aufgrund der Evolution der Pferde als Steppentiere kommen Pferdelungen zwar mit normalem Umweltstaub relativ problemlos zurecht. Bei Heustaub handelt es sich allerdings meist nicht (nur) um normalen Umweltstaub. Heustaub setzt sich vielmehr aus einer großen Zahl an lungengängigen Kleinstpartikeln zusammen, vor allem Pilzsporen, aber auch Bakterien, Milben und ähnliches. All diese besitzen ein sehr großes allergenes Potential. Damit ist gemeint, dass solcher „Pilzstaub“ dazu in der Lage ist, Allergien und allergische Reaktionen auszulösen. Auf diese Art von Staub ist ein Pferd genauso wenig wie ein Mensch ausgerichtet und war es noch nie. Heubedampfen “verweichlicht” daher nicht, sondern schützt Ihr Pferd vielmehr vor der Gefahr, derartige Allergien zu entwickeln. Zudem unterstützt es das Fütterungsmanagement bei bereits erkrankten Tieren.

Frischluft forcieren, Staubbelastung minimieren

Genügend frische Luft ist auch im Winter für Pferde essenziell für gesunde Atemwege. Die allgemeine Immunabwehr sowie die Beanspruchbarkeit der Atemwege werden nur dann nachhaltig vermindert, wenn man ein Pferd von Umweltbedingungen fern hält, auf die es gerade zu ausgerichtet ist – wie etwa frische, wenn auch kalte Luft oder Zugluft. Unsere Erfahrung zeigt, dass hinsichtlich Haltungsbedingungen oft eine Vielzahl kleiner Faktoren zusammenkommen, die dann das Hustenübel auslösen.

So hustet Ihr Pferd dem Husten was

  • Sorgen Sie für möglichst viel Bewegung an der frischen Luft. Frischluft tut nicht nur den Pferdelungen an sich gut. Thermoreize sind insgesamt für das Immunsystem der Pferde wichtig. Sie regen den Blutkreislauf ebenso an, wie den Stoffwechsel. Doch bei aller Mühe und gutem Willen, es gibt Tage, da birgt ein Koppelgang, je nach Gegebenheiten im jeweiligen Stall, auch mal zu große Gefahren, beispielsweise eisige, unebene Koppeln oder ein Winter-Sturm. In diesen Zeiten ist vor allem der Pferdebesitzer gefragt. Gleichen Sie deshalb an solchen Tagen den fehlenden Koppelgang mit viel leichter Bewegung an der Hand oder unter dem Sattel aus.
  • Gerade im Winter, wo die Möglichkeiten der Bewegung an der frischen Luft häufig eingeschränkt(er) sind, muss darauf geachtet werden, dass das Raufutter (Heu/Heulage/Futterstroh) von einwandfreier Qualität ist. Vor allem Pilzsporen im Heu, aber auch lungengängige Partikel wie Bakterien und Milben können allergische Reaktionen auslösen. Sie stellen eines der größten Gefahrenpotenziale für die Pferdelungen dar.Viele PferdebesitzerInnen bedampfen daher das Raufutter, um die Allergene im Heu zu vernichten. Die Heubedampfung ist eine besonders effektivste Lösung, um die Staubbelastung in der Pferdebox zu minimieren. Nicht nur, dass die (veraltete) Methode des Einweichens nach kurzer Zeit zu einer Explosion der Keimzahlen im eingeweichten Futter führt, können auch das Verdauungssystem und die Entgiftungsorgane durch die “Keimsuppe” stark beansprucht werden. Für nähere Informationen rund ums Thema Heubedampfen empfehlen wir Ihnen den Artikel “Atemwegserkrankungen, Heustaub und Heubedampfer“. Überzeugung haben wir die besten Heubedampfungsgeräte, die es auf dem Markt gibt, in unserem Sortiment. Hier geht es zu unseren Haygain Heubedampfern.
  • Achten Sie in Stall und in der Halle auf frische, staubarme Luft. Wenn es kalt und windig wird, sieht man Stalltüren, Fenster und Reithallentore oft verschlossen. Gutes Durchlüften hilft dabei, den Staub abzutransportieren. Doch nicht nur der Staub, sondern vor allem auch die durch die Atemluft der Pferde produzierte Feuchtigkeit wird beim Fenster hinausgeschickt. Das ist gut, denn ein feuchtwarmes Stallklima ist problematisch, da dies optimale Wachstumsbedingungen für Keime darstellt.

Präventive Maßnahmen, um Husten zu verhindern

Haygain SortimentWenn man diese drei Punkte betrachtet, sieht man relativ rasch, dass auch nur kleine Veränderungen der Haltungsbedingungen im Winter in Summe das Hustenproblem auslösen können: weniger Koppelgang, weniger Arbeit, mehr Boxenzeit, kein Grünfutter auf den Koppeln, daher mehr (eventuell staubiges) Heu. All das bedeutet: weniger Frischluft bei stark erhöhter (Pilz-)Staubbelastung, aber etwa auch höherer Ammoniakbelastung. Die erhöhte Aufnahme keim- und schadstoffbelasteter Luft überfordert das Immunsystem des „frischluftabhängigen“ Pferdes.

Die Lungen sind belastet, mit der Zeit durchaus überbelastet. Krankheitserreger können nicht mehr effektiv bekämpft und auf Allergene nicht mehr richtig reagiert werden. Das kann zu Infektionen und allergischen Reaktionen mit beginnendem Husten führen. Die Schleimhäute sind dauerhaft gereizt, Entzündungen mit Schleimbildung bis hin zu Lungenentzündungen mit Fieber können die Folge sein. Lässt man einen solchen Zustand unbehandelt, werden Atemwegserkrankungen nicht selten chronisch.

Wann Sie einen Tierarzt rufen sollten

Bei jedem Hüstelchen den Tierarzt zu rufen, erscheint vielen Pferdebesitzern übertrieben. Es gibt jedoch auch Stimmen, die sagen, dass es keinen Husten gibt, von dem man mit Sicherheit sagen kann, dass er harmlos ist. Dem muss man wohl beipflichten. Husten gilt jedenfalls als das Leitsymptom von Atemwegserkrankungen. Er kann produktiv (feucht/mit Auswurf) ausfallen oder unproduktiv (trocken/ohne Auswurf) sein. Manchmal hustet ein Pferd, das bereits unter stärkeren Atemwegsbeschwerden leidet, überhaupt nicht. Oder ein Pferd hustet ab und an, doch handelt es sich wirklich “nur” um einen harmlosen Hustenreiz, etwa eine Reizung der oberen Atemwege durch Staub, Dämpfe, trockene/kalte Luft oder ähnliches. Die Symptome bei Atemwegserkrankungen sind zu vielfältig, um allgemeine Aussagen treffen zu können. Hier sind einige Indikatoren, bei denen Sie unbedingt sofort einen Tierarzt konsultieren sollten:

  • Fieber: gemessen wird die Temperatur im After mithilfe eines handelsüblichen Fieberthermometers. Die Normaltemperatur bei einem erwachsenen Pferd beträgt zwischen 37,3 – 38,4° C. Ab einer Körpertemperatur von ca. 39,5° C spricht man von hohem Fieber. Die Normaltemperatur beim Fohlen ist generell etwas höher und liegt bei 38,0 – 39,0° C.
  • Nasenausfluss: egal ob gelblich/gelblich-grünlicher, blutiger oder weiß-wässriger Nasenausfluss – hier ist eine genaue Diagnose durch einen Tierarzt unbedingt nötig!
  • Geschwollene Lymphknoten können Anzeichen (gefährlicher) Infektionskrankheiten sein. Der Tierarzt muss unbedingt her, zum Schutz Ihres und aller anderen Pferde im Stall!
  • Bauchatmung / Atemnot / Rasselgeräusche bei der Atmung
  • Regelmäßiger Husten

Hierbei handelt es sich um eine beispielhafte und keine abschließende Auflistung an Symptomen, bei welchen Sie dringend einen Tierarzt verständigen oder in eine Pferdeklinik fahren sollten. Die Folgen eines übergangenen Infekts oder Hustens können gravierend sein. Daher darf wohl behauptet werden: Lieber einmal zu oft den Tierarzt rufen, als eine Atemwegserkrankung übergehen und damit einen schweren Infekt oder eine chronische Atemwegserkrankung wie Dämpfigkeit, RAO, COPD/COB riskieren. Der Tierarzt wird nach sorgfältiger Diagnose über die indizierte Therapie und eine etwaige medikamentöse Behandlung entscheiden.

Kräuter für starke Lungen

Hochwertige Kräuter, Pflanzen und Früchte können dem Atemtrakt des Pferdes gute Dienste leisten. Gemeinsam können sie die Pferdelungen ernährungstechnisch stärken, sodass sie auch mit höheren Belastungen zurechtkommen. Vitamin C, Heidelbeere oder Hagebutte unterstützen ein gesundes Atemwegsgewebe. Ingwer, Schisandrabeeren, Gelbwurz und Rosmarin fördern ebenso die Gesunderhaltung der Lungen. Ätherische Öle, wie Nelken- oder Eukalyptusöl, regen die natürlichen Ausleitungsfunktionen der Atemwege an. Viele der genannten und weitere Kräuter sind außerdem wertvolle Antioxidantien und sorgen so für ein intaktes Immunsystem. Eine hochwertige Kombination aus Kräutern, welche antioxidative sowie andere gute Eigenschaften besitzen, können eine saubere, gesunde Lunge und eine optimale Atemleistung unterstützen. So haben Pferdelungen auch in Zeiten höherer Belastung eine bessere Chance, leistungsfähig zu bleiben. Bei der Zufütterung von Kräutern ist es besonders wichtig ein Qualitätsprodukt zu wählen, das wissenschaftlich fundiert ist. So können Sie sicher sein, dass nur solche Kräuter enthalten sind, die auch tatsächlich für Pferde geeignet sind. Auch die richtigen Konzentrationen sind zentral.

Zusatzfutter zur Stärkung der Atemwege

Die hochwertigen, von Tierärzten & renommierten Ernährungsspezialisten entwickelten NAF-Produkte setzen sich aus den besten Zutaten aus der Natur zusammen. Die speziellen NAF-Rezepte für die Atemwege enthalten eine Vielzahl wertvoller Kräuter, Algen und Früchte. NAF Respirator, erhältlich als Pulver oder in flüssiger Form, wurde zur Unterstützung des gesamten Atemtraktes und der Schleimhäute entwickelt. Darin enthalten sind etwa Mariendistelsamen, Ginkgoblätter, Schisandrabeeren, Weißdorn, Heidelbeeren, Hagebuttenschalen, Löwenzahnblätter, Gelbwurz, Chlorella (getrocknet), Ingwer, Rosmarin und Süßholz.

Im flüssigen NAF Respirator Boost, das Zusatzfutter der Wahl, wenn schnelle Unterstützung geboten ist, sind die meisten der genannten Kräuter als Extrakte enthalten und darüber hinaus noch Oregano, Echinacea, Nelkenöl und Eukalyptusöl. NAF Easy Breathing, mit Eibisch-Blättern, Anis, Knoblauch (getrocknet), Brennessel, Berberitzrinde, Ginkgoblättern und Ingwer, bietet ernährungstechnischen Ausgleich für nährstoffarme Wiesen. Es ersetzt das, was Pferde sich in freier Wildbahn selbst aussuchen würden und unterstützt so gesunde Atemwege. Der Wohltuende Sirup, NAF Kof Eze enthält Pfefferminz- und Teebaumöl. Er kann dann zum Einsatz kommen, wenn Ihr Pferd in den oberen Luftwegen besonders empfindlich – also mit Reizhusten auf Umweltstaub reagiert.

Inhalieren hilft, Schleim auszuhusten

Inhalieren ist vor allem bei chronischen Erkrankungen der Atemwege beliebt. Es unterstützt die Selbstreinigung der Atemwege und verflüssigt in den Atemwegen festsitzenden Schleim. Regelmäßiges Inhalieren ist deshalb vor allem bei chronischen Atemwegserkrankungen oder Equinem Asthma sinnvoll. Es hilft den Pferden, wieder freier atmen zu können. Doch auch bei akuten Infekten und Husten ist Inhalieren ratsam, da es dein Heilungsprozess beschleunigen kann. Mit den Ultraschall-Inhalatoren von Air One (mit oder ohne Akku) können verschiedenste schleimlösende, reizlindernde oder entzündungshemmende Medikamente vernebelt werden. Da diese über einen besonders feinen Zerstäuber verfügen, also äußerst fein vernebelt werden, gelangen die Inhalate besonders tief in die Bronchien und die feinen Äste des Atemtraktes.

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