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Mauke beim Pferd

Mauke: Ursachen, Symptome und Behandlung

Wer kennt es nicht, vor allem im Frühjahr oder Herbst, zur Matsch- und Fellwechselzeit: Mauke beim Pferd. Doch was ist eigentlich Mauke? Was sind die Ursachen dafür und wie behandelt man das Fesselekzem am besten?

Entzündliche Hautirritationen der Fesselbeuge

Mauke ist eine ekzemartige Hautkrankheit bei Pferden. Es handelt sich dabei um einen Sammelbegriff für entzündliche Hautirritationen, vorwiegend in der Fesselbeuge, mit unterschiedlichen Ursachen sowie verschiedenen Formen und Ausprägungen. Bei Unsicherheit und schweren Fällen von Mauke sollten Sie deshalb unbedingt den Rat eines Tierarztes einholen. Häufig tritt Mauke bei Pferden mit Fesselbehang und Spezialrassen auf, jedoch nicht nur.

Besonders heimtückisch an der Mauke ist, dass sie meist plötzlich auftritt und in vielen Fällen äußerst hartnäckig ist. Vor allem im Anfangsstadium wird die Erkrankung gerne übersehen. Wird Mauke nicht oder zu spät entdeckt, können ernsthafte Krankheiten wie Phlegmone (bakterielle Entzündung des Unterhaut-Bindegewebes und der Lymphgefäße), Elephantiasis (dauerhafte Verdickung bei nicht vollständig verheilter Phlegmone) oder ein Chronisch Progressiven Lymphödems (CPL) die Folge sein. Nämlich dann, wenn sich die offenen, gereizten Hautstellen durch weitere Krankheitserreger infizieren. Früherkennung ist daher das Um und Auf.

Symptome und Stadien von Mauke

Artikel: Mauke beim Pferd - Früherkennung A und OAchten Sie deshalb bei der regelmäßigen Pflege Ihres Pferdes auf gerötete, leicht gereizte Hautstellen an der Fessel. Weitere Symptome sind Haarverlust, kleine (warzenartige) Krusten und Verklebungen, Juckreiz, nässende Wunden, Unruhe oder Stampfen. Im Anfangsstadium von Mauke ist die Pferdehaut meist nur leicht gerötet. Später wird sie rot, warm, leicht dick. Es folgen kleine Risse an der Oberfläche und Wundsekret tritt auf. Im nächsten Stadium der Hautkrankheit quillt die Haut auf: Krusten und Schorf, Bläschen, aber auch Knötchen sind die Folge. Es handelt sich jetzt bereits um schwere, schmerzhafte Mauke. Unbehandelt kann es zu Wucherungen und wildem Fleisch kommen. Die Mauke kann sich weit über die Fessel auf das gesamte Pferdebein ausbreiten und zu oben genannten Folgeerkrankungen führen.

Vielfältige Ursachen für Mauke

Es gibt mehrere Gründe für die Entstehung von Mauke: Genetik, Haltung, Krankheitserreger, Parasiten, Allergien, Stoffwechselprobleme, Kontakt mit giftigen Pflanzen und vieles mehr. Auch mangelnden Haltungsbedingungen und Pflege können ein Grund für Mauke sein bzw. diese begünstigen. Häufig spielen auch mehrere Faktoren zusammen.

Genetik:

Besonders anfällig sind Pferde mit weißen Abzeichen an den Beinen. Diese ist geringer pigmentiert und daher anfälliger für Reizungen als die Haut von dunklem Fell. Auch Pferderassen mit langem Fesselbehang sind eher disponiert für das Fesselekzem. Parasiten nisten sich gerne darin ein und lösen starken Juckreiz und Entzündungen aus.

Haltung und mangelhafte Stallhygiene

Feuchtigkeit, Matsch und Nässe begünstigen die Entstehung von Mauke. Achten Sie stets darauf, dass die Box Ihres Pferdes trocken ist und es nicht zu lange am Stück auf der Koppel oder am Paddock im Matsch steht. Bei nicht regelmäßig oder sauber gemisteten Boxen ist die Einstreu oft nass. Das im Urin und in Pferdäpfeln enthaltene Ammoniak greift die Haut an und schädigt diese. Auch zu harte, nasse oder behandelte Einstreu kann die Hautbarriere reizen, wodurch Mauke leichtes Spiel hat.

Unzureichende oder übertriebene Pflege

Die Fesselbeugen werden beim Putzen gerne übersehen. Doch nicht nur mangelndes Putzen ist schlecht. Auch ein zu häufiges Waschen der Pferdebeine ist nicht empfehlenswert. Ist die sensible Haut in der Fesselbeuge erst mal gereizt, kommt es oft zu Sekundärinfektionen. Besonders wichtig für das Management ist also das Trockenhalten: Am besten nimmt man ein altes Handtuch und trocknet damit die Fesselbeugen nach dem Putzen bzw. Waschen immer vorsichtig, aber sorgfältig ab.

Gestresstes Immunsystem & falsche Fütterung

In vielen Fällen haben Pferde mit Mauke auch ein geschwächtes Immunsystem. Mögliche Gründe sind andere Krankheiten, aber auch Stress, Stallwechsel oder Fellwechsel. Eine Überbelastung der Entgiftungsorgane durch schlechte Futterqualität, industrielle Zusatz- und Füllstoffe im (Ergänzungs-)Futter oder die Leber belastende Medikamente können ebenso Grund für Mauke sein. Sind Leber und Nieren geschwächt, bleibt die Haut als letztes Entgiftungsorgan. Die oben genannten lokalen Prädispositionen stehen jedoch eindeutig im Vordergrund. Auch diverse Allergien können die Pferdehaut reizen und die Entstehung von Mauke begünstigen.

Wie behandle ich Mauke?

Die Therapie von Mauke ist meist sehr individuell, weshalb es wichtig ist, die Ursache zu kennen, um die Krankheit richtig behandeln zu können.

  1. In jedem Fall sollten Sie den Kötenbehangkürzen, um die betroffenen Stellen bestmöglich behandeln zu können. Das Rasieren der betroffenen Stellen ist nicht empfehlenswert, da es die erkrankte Haut zusätzlich reizen kann.
  2. Nächster wichtiger Schritt ist das Lösen der Krusten. Dafür sind spezielle antibakterielle Wundshampoos empfehlenswert. Sie weichen die Krusten auf und erleichtern das Ablösen. Danach vorsichtig mit einem sauberen Handtuch trockentupfen.
  3. Besonders im Akut- und Anfangsstadium einer Mauke ist ein desinfizierender Wundverband absolut empfehlenswert. Ein solcher schützt nicht nur die Fessel vor Schmutz und Nässe, sondern unterstützt das Lymphsystem. Vor allem löst er aber die Krusten besonders schonend ab und tötet erfolgreich lokale Keime (v.a. Pilze) ab. Borsäureverbände wie die Wundauflagen von NAF Naturalintex oder Rivanol Eingussverbände (Ethacridinlactat) eignen sich dafür besonders gut.
  4. Danach gilt es die betroffenen Stellen zu pflegen – je nach Ursache mit antibiotischen, feuchtigkeitsspendenden, beruhigenden, schützenden oder juckreizstillenden Salben, wie etwa NAF Mud Gard Barrier Cream. Schmieren Sie so lange bis die Mauke vollständig abgeheilt ist, gerne auch noch ein paar Tage darüber hinaus.
  5. Neben der lokalen Behandlung der Symptome können Sie mit abgestimmten Zusatzfutter-Komplexen das Immunsystem Ihres Pferdes stärken und die Hautgesundheit von Innenfördern.

Vorsorge ist besser als Nachsorge

Um Mauke vorzubeugen, empfehlen wir folgende Maßnahmen:

  • Gute Stallhygiene: Matsch vermeiden, auf gute Einstreu achten, Box und Paddock sauber und trocken halten.
  • Richtige Pflege: Regelmäßiges Bürsten der Fesselbeugen, um diese von Sand und Dreck zu befreien. Vorsicht: Übertriebene Hygiene, etwa durch tägliches Waschen mit aggressiven Shampoos, kann die Hautbarriere schwächen!
  • Auf Futterqualität achten: Unterstützen Sie die Haut Ihres Pferdes gezielt von innen mit hochwertigen Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen wie Zink oder Biotin. Ratsam sind auch Kräuter und Antioxidantien zur Stärkung des Immunsystems und Unterstützung der Entgiftungsorgane. Wir empfehlen zwei Mal im Jahr (vorwiegend zum Fellwechsel) eine hochwertige Entgiftungskur.
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